Ich bin es, der Renault Talisman IntensDCI 160 Grandtour.
Ich wurde im September 2017 an meinen Besitzer übergeben, aber erst was zu meiner Geschichte vor der Bestellung.
Mein Fahrer, hatte vor der Bestellung berechtigte ( wie sich im Späteren zeigte ) Bedenken, Renault ist ja nicht als die Zuverlässigkeit in Person bekannt. Trotz der Bedenken, entschied sich mein neuer Besitzer für mich, Hauptgrund war das augenscheinlich schicke Außendesign von mir.
Ein weiterer Grund für die unvernünftige Entscheidung meines Fahrers war wohl die Tatsache, dass ich für Ihn ein Firmenwagen mit Vollleasing wurde......also, egal was passiert, ab in die Werkstatt und mit nem Leihwagen weiter, ein beruhigender Gedanke für meinen Besitzer.
Nun, dann kam ich in Rheinland – Pfalz, überführt von Renault Berlin, bei meinem Chef an. Der erste Eindruck auf ihn habe ich wohl ganz gut hinbekommen, leider sollte dieser Eindruck nicht lange anhalten......Die erste Fahrt erledigte ich durch ein schlecht abgestimmtes Automatikgetriebe eher bockig, ich höre meinen Fahrer noch sagen, da fährt man mit Automatik an, wie ein Fahranfänger und das Schalten hat was mit nem Känguru zu tun...wobei ich den Zusammenhang zwischen meinem Schaltverhalten und einem Känguru nicht verstanden habe, bis heute noch nicht, naja menschliche Ausdrücke etwas zu Vergleichen sind mir eher fremd.
Richtig böse wurde mein Fahrer, als ich des öfteren eine oder zwei Sekunden Verzögerung beim Anfahren eingebaut habe. OK, ich gebe zu, das ein oder andere mal war es beim Einfahren in den Kreisverkehr oder auch in eine Vorfahrtstraße mächtig knapp, die Lücken zum Einfahren aufgrund des Verkehrs knapp, Cheffe gibt Gas und wollte rein fahren, ich wollte aber nicht so......als mir dann verschiedene Autos von hinten mächtig Nahe kamen, entschied ich mich aber immer, das Vollgas vom Pedal anzunehmen...Besser zu spät als nie, dachte ich mir. Die lauten Geräusche meines Motors, die durch meine Schaltunwilligkeit kamen, schreckten die ein oder anderen Passanten auf, diese quittierten das laute Aufheulen meines Triebwerks mit einer Wischbewegnung ihrer Hand vor ihrem Gesicht, in Richtung von mir, bzw. meines Fahrers. Eigentlich heiße ich ja Talisman, bei solchen Situationen nannte mich mein Besitzer allerdings sehr oft auch „ Drecksbock“.
Im späteren Verlauf meines Daseins, in den meisten Fällen auf der Autobahn, wurde mir durch meinen Fahrer sehr oft die Eigenschaft einer Wanderdüne im Bezug auf meine Beschleunigung bescheinigt. Gut, ich gebe ja zu, besonders elastisch bin nun wirklich nicht.
Sonstige Mängel kamen natürlich auch noch vor, da war von Beginn an das Quietschen der Federbeine vorne, speziell, wenn es kalt wurde....die Werkstatt half mir damals mit Silikonspray.
Bei diesem Besuch wurden auch ein paar lose Schrauben im Bereich meiner Vorderachse festgezogen, ich möchte hier anmerken, rechtzeitig....
Ja, Radio hören ist ein große Leidenschaft meines Fahrers, besonders Digital Radio. Ich konnte mit dieser Leidenschaft allerdings nichts anfangen. Meine Werkstatt meinte, ich baue bei dir was um, dann geht es besser, nun besser ja...aber immer noch viel zu schlecht.
Eine besondere Beziehung wollte ich von Anfang an zu Carglass aufbauen, da ich die Firma mag entschied ich mich dazu, in den letzten 27 Monaten, 7 Frontscheiben zu benutzen....mal Steinschlag, mal Spannungsriss immer schön im Wechsel. Naja, bei 105000 km geht das doch noch, oder? Das Gute daran ist, mein Fahrer und der Filialleiter von Carglass kennen sich jetzt richtig gut.
Die Sache mit Softwareupdate per USB Stick, war auch so ein Ding. Zwischendurch entschied ich mal, die Konsole mit den Anschlüssen für USB und SD Karte in Ruhestand zu schicken, die wurde natürlich bei einem weiteren Werkstattbesuch getauscht.
Wenn wir schon vom Tauschen reden, den Knopf am Wahlhebel der Automatik, zu Entsperrung, wollte ich auch nicht mehr. Diesen habe ich zu einem, für meine Fahrer ungünstigen Zeitpunkt, abgebrochen und damit die Heimfahrt etwas erschwert, ich brauch wohl nicht zu erwähnen, dass mein Besitzer etwas ungehalten war.
Genau, Tauschen, den Sitzbezug meines Fahrersitzes fand ich auch nicht mehr sooooo toll, den hab ich kurzerhand einreisen lassen, was mir wieder einen Aufenthalt in der schön beheizten Werkstatt einbrachte.
Da ich ja, wie vorher beschrieben, auf laute Geräusche stehe, Quietschen der Federbeine und Aufheulen des Motors, dachte ich mir so, das Hitzeschutzblech des hinteren Auspufftopfes könnte man doch ohne Schrauben auf den Auspuff auflegen....gibt bestimmt einen schönen störenden Klang! Gedacht, gemacht....das Geräusch hat meine Anwesenheit bei jeder Bodenwelle, bzw. Tür zuschlagen klangvoll unterlegt. Das ich deswegen mal wieder in die Werkstatt musste, dürfte wohl klar sein.
2 Fernbedienungen, fand ich auch etwas übertrieben, eine reicht. Also ich ran an die Nummer und meinen Fahrer vor verschlossener Tür stehen gelassen.....der Typ hatte die 2. Bedienung aber dabei...so konnte ich ihn also nicht wirklich ärgern. Wobei wir an einem Zeitpunkt im Besitzverhältnis angekommen waren, wo er sich nicht mehr aufgeregt hat......er war bei ihm die pure Resignation und das Wissen, ich bin nicht mehr lange in seinem Besitz.
Mir bleiben jetzt noch ungefähr 6 – 7 Monate um meinen jetzigen Besitzer mit der Herrlichkeit meines Daseins zu verwöhnen. Aus Gesprächen, die mein Fahrer geführt hat, konnte ich verstehen......es gibt nie wieder einen Renault. Mal sehen, was ich noch so anstellen kann...etwas Zeit bleibt mir ja noch, wenn nicht jetzt, dann bei meine Folgebesitzer ( armer Mensch )
Sollte ich noch etwas zu berichten haben, werde ich es zu meinen Ende nachreichen.......
Gruß Renault ( Drecksbock ) Talisman