@pkoenig, meinerseits "Respekt" und "Danke!" für deinen guten ausführlichen Bericht und für deine nachvollziehbaren persönlichen Überlegungen! Sehr sympathisch auch zu lesen, wie du und "dein" Freundlicher die langjährige Vertrags- und Kunden-Beziehung aufrecht erhalten haben.
Dein Bericht war meine Frühstücks-Lektüre, bevor es bei mir Zuhause richtig lebhaft wird, und daher in aller Ruhe. Meine Überlegungen nach dem Lesen:
- Ich war bisher noch nicht in den genannten weiteren Renault-Foren unterwegs. Das ist eventuell eine Bildungslücke, wenn man das grundsätzliche technische und Kompetenz-(Personal-)Problem auf Hersteller-Seite verstehen will? Jedenfalls bin ich geneigt dir deine zusammenfassenden Blick über den Tellerrand der Talisman-Baureihe hinaus reichend zu glauben.
- Das würde bedeuten, dass das "technische Problem" noch umfassender und grundsätzlicher ist, und von der Entwicklungsabteilung bis zur Endkontrolle (vor dem Verlassen des Werks) noch weiter reicht, als ich das bisher bereits angenommen hatte.
- Jede aus der Not der unaushaltbar gewordenen, und nach mehreren Nachbesserungsmaßnahmen weiter bestehenden Betriebsstörungen geborene "Wandelung" eines kürzlich zuvor neu gekauften Renault - gleich ob Talisman, Kadjar oder Espace, ist für den Investor eine Tragödie - 1 Tragödie zu viel! - und obendrein immer auch ein finanzieller Verlust, den der Eigner von Renault nicht kompensiert bekommt!
- Nur kurzfristig und nur auf ersten Blick kann Renault sich wirtschaftliche und Kunden-bezogene "Entspannung" verschaffen, indem diese Zitronenautos dann im gleichen Zustand als junge Gebrauchte dem nächsten ahnungslosen Neu-Kunden angeboten werden. Fahrt mal bei Gelegenheit bei am Wegesrand liegenden Händlern vorbei: Da könnt ihr sie ausgestellt stehen sehen. Tatsächlich ist auch für den Hersteller als Inhaber der Marke jede derartige Fahrzeug-Rückgabe 1 Tragödie zu viel, weil sich der konstruktive Mangel und auch der Umgang mit den Kauf-Kunden herumspricht. Wie frustrierend muss das sein für die Ingenieure und Produktmanager der Entwicklungsabteilung und anderer innvoativer Bereiche im "Werk", die hilflos zusehen müssen, wie alles Positive, das sie mit ihrem frischen Wind (Design, Konzept, Marktpositionierung) von den "Anderen" zunichte gemacht wird!
- Mir fällt auf, dass sowohl zentral zuständige Mitarbeiter als auch lokale Mitarbeiter, mit denen ich in Berlin und an anderen Orten ins Gespräch kam, nicht sonderlich viel Solidarität mit der Lage, sondern eher mehr Verständnis für den Kunden zeigen. Mehr oder weniger offen erfuhr ich auch, dass ihre Bemühungen um einen guten Kundendienst dadurch behindert und geschmälert werden, dass ihre "interne" Kommunikation fast genau so einseitig sein "soll" wie meine als Kunde mit dem Hersteller (in seine Richtung geht alles - von ihm kommt fast gar nichts), sowie hierzu passend, dass die Zusammenarbeit von Seiten des Herstellers in Frankreich zur ausgegliederten Renault Deutschland AG und gleichermaßen von dort zu den lokalen Niederlassungen (in der Renault Retail Group GmbH) mehr hierarchisch als fachlich kollegial organisiert wird.
- So wird das erstaunliche Phänomen erklärt, dass so viele klare, eindeutige, und in ihrer Gesamtheit (siehe auch: Foren) übereinstimmende konstruktive und Qualitäts-Mangel-Reklamationen irgendwo versickern, und ohne die fälligen, vom Werk zu schaffenden Konsequenzen (Erfolg der individuellen Nachbesserungen, Werksseitige Rückrufe, Modellpflege-/Produktionsänderungen) im Sande verlaufen, bis "sie" (die Fahrzeuge) irgendwo auf der Außen-Verkaufsfläche eines Händlers als "Top-Angebot!" eines jungen Gebrauchten zum 2. Mal auf die Halde geschoben werden.
Ab ca. 2019 werden wir außerdem einige weitere Exemplare in üblicher Weise von den Leasinggebern auf den Markt gebracht sehen. DIe Leasingnehmer sitzen in so einer Situation rechtlich am ganz kurzen Hebel (die A.-Karte), weil die Leasinggeber-Firma kein wirtschaftliches Interesse hat, sich als Anspruchsberechtigter um die Mangelnachbesserung zu kümmern und sie durchzusetzen, solange die "Mietsache" gebrauchsfähig "so wie vereinbart" weiterfährt, also z. Bsp. mit oder ohne mangelfrei funktionierendes R-Link. - Meine Schlussfolgerungen:
a) Es ist relativ aussichtslos und darum nach mehreren Versuchen der Werkstatt "irgendwann sinnlos werdend" zu hoffen, dass individuelle Schwachstellen unter diesen werksseitigen und organisatorischen Voraussetzungen an dem jeweils individuell von uns gekauften Wagen ausgebessert werden.
b) Wir können unsere jeweilige individuelle Chance, durch die erfolgreiche Nachbesserung den Marktwert (Zeitwert) unseres Wagens zu sichern, eventuell dann verbessern, wenn die betroffenen (wohl hauptsächlich mit Wagen aus der Produktiuon bis Frühling 2017?) Talisman-Eigner den Kontakt miteinander verstärken. Analog kann das auch Themen-bezogen mit den Eignern der gleichartig betroffenen anderen Baureihen (s.o.) funktionieren. Das kann mit verbessertem persönlichem Informationsaustausch anfangen, und im schlechtesten (bzw. besten) Fall sich zu gemeinschaftlichem Auftreten gegenüber Renault und sogar bis zu Sammelklagen a la VW-"Sachmangelproblematik" entwickeln. Ich habe so viel Geld für meinen Wagen bezahlt, und sehe nun seinen Marktwert ebenso wie den individuellen Zeitwert desaströs fallen, dass ich zu diesem Engagement bereit bin.
c) Es gibt hier bereits Überlegungen für erste Talisman-Fahrer-Treffen, erkennbar aus sehr breit gefächerten, unterschiedlichen Interessen. Das ist ja schon mal interessant zu wissen. Und vielleicht werden sich bald auch zueinander gut passende Interessen-Gruppen herauskritallisieren? Ich habe mich nun festgelegt, dass ich eher an einem "Motto"-Treffen Gleichgesinnter teilnehmen werde (gerne auch im Verein mit Espace, Kadjar & Co) als an einem allgemeinen Tali-Treffen z. Bsp. zur "Pflege der Geselligkeit".