Ich habe mich in Deutschland umgehört, weil ich mich ebenfalls wundere, warum mein Tali geradeaus und bergab und sogar ganz leicht bergauf gut bis 210 hoch geht (dort bei gemessenen ca. 5% Voreilung), dies besonders seitdem ich nur noch Shell-Premium-Diesel tanke, aber warum er stets dort "verharrt":
Die Info, die ich vor einiger Zeit nach in sehr empathischen Auskunft eines Kfz-Meisters einer Renault-Werkstatt erhalten habe, der "diesen Umgang mit den Kunden unnötig-intransparentes Vorgehen" nennt und nicht mehr mittragen möchte:
- Diese Abriegelung sei eine bereits seit Jahren im Konzern "generell etablierte" konstruktive Beschränkung der Motorsteuerung, also im Konzern seit gehäuften Schadenfällen im ehemaligen Vel Satis eine damals diskret eingeführte, generelle Praxis bis heute sei. Sie werde mit unterschiedlichen Baureihen-bezogenen Eingriffen in die Motorsteuerung erreicht.
Damals ging es um den Vel Satis, bis zur letzten Version. Aus zunächst unerfindlichen Gründen passierten auffallend viele vorzeitige Motorschäden, auch Totalschäden, die eine Menge Geld für Garantiereparaturen kosteten. - Als das "Problem" insgesamt sich zu teuer entwickelte, habe eine Länder-übergreifende Analyse damals ergeben, dass die meisten Schadenfälle bei in D fahrenden Vel Satis-sen passierten.
Die weiteren Überlegungen brachten dann bald die Ursache ans Tageslicht:
Nur in D gab es kein Tempolimit auf den BAB, und nur hier fuhren die Leute "locker"-entspannt mit diesem besonders komfortabel konzipierten Wagen frei so wie die Straßen und der Motor es erlaubten - scheinbar erlaubten:
Denn die Öffnungen für die Kühlluftzufuhr waren als Teil des Karosseriedesign für den Teillast-Betrieb okay (somit in der Praxis für alle Länder außer D okay), aber wenn längere Zeit am Stück die vorgesehene Leistung abgefordert wurde, dann erwiesen sie sich nach rückblickender Analyse der konstruktiven Planung als etwas knapp bemessen, was allmählich zur Überhitzung im Motor führte, aber ohne dass das Kühlwasser insgesamt anstieg und darum leider auch, ohne dass seine Temperaturanzeige für den Fahrer auffällig wurde. Tückisch!
In der Folge verreckten irgendwann die so belasteten Vel-Satis-Motoren vorzeitig.
Vor die Wahl gestellt, entweder a) die Karosserie mitten in der Produktion kurzfristig zu ändern (Öffnungen, Luftzufuhr) oder b) das Problem elektronisch zu regeln, entschied man sich für b), weil es "sofort" wirken konnte und weil es "wenig kostete" und weil es wie gesagt "diskret" gegenüber der Öffentlichkeit durchzuführen war. - Diese Wahl erwies sich aus Sicht des Konzerns als "gut und einfach und diskret", und man fand Gefallen daran auch für danach folgende Baureihen.
- Das Problem entsteht aus Kunden-Sicht dadurch, dass der Hersteller leider bis heute noch nicht gegenüber den Käufern und in der Öffentlichkeit dazu steht, sondern dass er weiter die konstruktiv wirklich vorgesehene V-max werbeträchtig in seine Prospekte schreibt, und nach dem Kauf ehrliche Auskünfte vermeidet, wenn nach dem Kauf sein technischer Trick aufgeflogen ist.
Meine Vermutung betr. den Talisman:
- Die Auswirkungen des in dieser und in weiteren Baureihen (Diesel & Benzin) aktuell geübten "Downsizing"-Konstruktionsprinzips auf die Dauerhaltbarkeit waran bis zum Serien-Start - ggf sind sie immer noch - nicht ausreichend kalkulierbar. Im Blickpunkt sind die zentralen Verschleißteile im Motor, und das noch "junge" EDC-Getriebe, dessen mechanische Konstruktion "knapp bemessen" preiswerter anstelle "mit Leistungsreserve" von Renault bestellt worden war.
- Größere Garantie-Schadenfälle und das Negativ-Image einer als hochwertig angepriesenen aber nicht belastbaren "neuen" Baureihe sollen vermieden werden. Diese Priorität bestimmt das Konzern-Handeln, besonders seitdem die vorherige Hersteller-Garantie mit dieser "bedingten" Verlängerung auf insgesamt 5 Jahre seit Ez. versprochen wird, und ist der Grund für diese "interne" (vor dem Käufer verborgene) Begrenzung.
- Wenn das zutrifft, dann dient auch die aktuelle, offiziell (nur) zur NOx-Verringerung angebotene Software-Anpassung des Einspritzsteuergerätes zusätzlich diesem Ziel, bzw. soll dieser Eingriff in die Motorsteuerung eine "erwünschte Nebenwirkung" erbringen.
Dann rechne ich umso mehr dauerhaft mit einer tendenziellen leichten weiteren Reduzierung der Höchstleistung.
Mein Fazit, bis zu einer eventuellen anderen Erkenntnis:
- Jeder, besonders die Eigner die sich für das Chiptuning interessieren, sollen sich besser vorher genauestens überlegen, ob sie Eingriffe "Dritter" zulassen und auch mit reichlich viel Geld bezahlen, und ggf. welche Eingriffe sie akzeptieren wollen, und welche echten Garantien für die kurzfristige (Höchstleistung) Belastbarkeit und für die Dauerhaltbarkeit ihres Talisman-Motors und -Getriebes sie schriftlich vom Tuner verlangen sollen. Ich bin sicher: Renault-Konzern wird die Ohren und die Schotten "zu" machen, wenn im Schaden-Fall das Tuning dort bekannt wird, und es wird bekannt werden, egal was der Tuner euch vorher versprochen hat! Und das "Nein!" wird unabhängig vom tatsächlichen oder scheinbaren Grund des Schaden-Falles sein.
- Ich bestehe aber auf der "normalen" nicht-begrenzten Motorleistung ebenso wie auf allen anderen in der Produktwerbung angebotenen Ausstattungen und Qualitäten, weil ich dafür bezahlt habe. Ansonsten hätte ich auch einen 110-PS-Tali, der nach langem Anlauf auch diese echten 199 km/h erreicht, preiswerter kaufen können!
- Mein Weg dorthin:
a) Nur noch Premium-Diesel, mit so einem blöden Jahresvertrag, aber anders rentiert sich das für mich nicht. Das ist für den besseren Durchzug bei Tempo ab ca. 160, und für den Verbrauch, und für ein hörbar ruhigeres Fahrgeräusch und für schöneres Musik-Erlebnis (aber jedes kleine Knistern im Innenraum kommt seitdem deutlicher in mein Ohr). Bei meinem Tali ist das erfolgreich! Den Effekt bemerke ich fortwährend, und er ist auch messbar. Ich habe mich für Shell entschieden weil ich schon vorher nur dort getankt hatte, aber ich vermute, andere Produkte z. Bsp. Premium-Aral können genau so erfolgreich wirken. Scheinbar ist es nicht die "Marke", sondern es ist ausschlaggegend, dass der Kraftstoff "anders" ist und nicht bloß angeblich "mehr Oktan" hat.
b) Ich bleibe "im Gespräch & auf der Suche", um diese Frage der künstlichen Reduzierung der konstruktiven max.-Leistung sicher aufzuklären, und dies dann ohne Tuning & Gefahr für meinen Gewährleistungs- & Garantie-Anspruch aufheben zu lassen.