Beiträge von TRRS

    Nach ein paar Überlandfahrten und einem innerhalb weniger Tage ungewöhnlich wechselhaften Wetter (+14 bis -2 Grad, trocken, nass, Neuschnee, Schneeglätte) und 3 Betankungen ergänze ich meinen Beitrag #664 "Räder 225/55/17-Zoll: der beste Kompromiss für den Talisman und darum die bessere Rad-Auswahl?" mit meinen danach folgenden Er-Fahrungen der neuen "schmaleren" 225/55 17 Zoll Ganzjahresreifen im Vergleich mit der Werks-Ausrüstung, 245/40 19 Zoll Sommerreifen.
    Viele Jahre lang hatte ich nur Marken-Sommer- und Winter-Reifen gefahren - aber nun im November hatte ich mich nach der Lektüre von x "Testen" erstmals für diese Alternative entschieden, weil ich meist im Flachland fahre, und weil ich nicht mehr an den typischen weißen Winter glaube, den ich als Kind noch erlebte. Immer noch habe ich reichlich Zweifel, und die mir überlieferten Klischees von Ganzjahresreifen sitzen fest im Kopf. Folgende Fragen sind mir wichtig: Kann einer der Marken-Ganzjahresreifen während Frühling und Sommer und Herbst eine empfehlenswerte Alternative zu einem guten Sommerreifen sein? Kann ich bei Winterwetter die konstruktiven Schwächen gegenüber einem guten Winterreifen tolerieren? Fahre ich in meiner Klimazone und Region das ganze Jahr lang mit nur 1 Satz Reifen heutzutage gut oder zumindest nicht wesentlich schlechter als früher mit Saison-Marken-Reifen?

    • BAB-Fahrten:
      Geradeauslauf ist stabiler. Der Lenkwinkel ist bei geringfügigen Richtungsänderungen und -korrekturen präziser. Die Rückstellkraft des Lenkrads zur Nullstellung ist fühlbar stärker. Im Ergebnis fahre ich jetzt bei hohen Geschwindigkeiten auf unterschiedlich (un-)ebenen Fahrbahnen entspannter, weil viel weniger dieser auf Dauer nervigen kleinen Lenkkorekturen fällig werden. In diesen, mir wichtigen Aspekten finde ich den Michelin dem Continental überlegen. Im übrigen habe ich keinen Mangel der Fahreigenschaften dieses Ganzjahresreifens ggü. meinem guten Sommerreifen festgestellt.
    • Landstraßen:
      Ich bemerke bei schneller Kurvenfahrt und mit verschiedenen 4-Control-Einstellungen keine Verschlechterung des Ansprechverhaltens (Handling) und der Seitenführung und der Spur im Vergleich zu diesen Sommerrädern. Ich will nicht ausschließen, dass im äußersten Grenzbereich der Reifenhaftung der breitere und flachere Sommereifen diesem Ganzjahresreifen überlegen ist, weil ich das noch nicht probiert habe. Aber in meiner täglichen Fahrpraxis, auch wenn ich mal sehr eilig unterwegs bin, endet zumindest der Vergleich für diese 2 Reifen ausgeglichen.
    • Fahren auf nasser Straße, Spurrillen:
      Kein Unterschied zum noch "jungen" breiteren Sommerreifen fühlbar, obwohl er 2 cm schmaler ist. Die erreichbare Wohlfühlgeschwindigkeit (schnell fahren, aber mit Sicherheitsreserve) auf sehr nassen BAB ist ca. gleich, und das genügt für meinen Bedarf.
    • Fahren bei Kälte Null Grad trocken, und bei Neuschnee oder Schneeglätte, und über Matsch-Spuren:
      Auf meinen Stamm-Strecken, wo ich vor 2017 mit anderen Autos und mit Winterreifen unterwegs war, kann dieser Ganzjahresreifen mit dem "Grip" meiner Winterreifen nicht mal annähernd mithalten. Aber der Grip "genügt" in allen bisherigen Fahrsituationen, und ist dabei natürlich erheblich besser als mit den Sommerreifen. Deren Haftung hatte beim ersten Neuschnee schon auf ebenen Straßen gefährlich abgenommen (nahe Tschechien, zum Glück hatte ich dann sofort den Termin zum Räder-wechseln) Das bedeutet: Wenn ich zukünftig "eilig" unterwegs bin, dann fahre ich auf Schneeglätte und Matsch nicht mehr schneller als der "Pulk" sondern begnüge mich mit dem "Mitschwimmen", ohne die Grenzen der Reifenhaftung auszureizen. Auf die hohen Berge würde ich mich so nicht trauen, und womöglich auch einige der steileren Passagen von Nebenstraßen in Mittelgebirgen würde ich mit diesen Reifen bei Neuschnee nicht gerne fahren, bei Bedarf aber vermutlich auch schaffen, nur etwas langsamer. Für meinen Bedarf als Flachlandtiroler reicht die Winter-Performance dieses Reifens gut aus.
    • Fahrgeräusche:
      Deutlich leiser und akkustisch angenehmer geworden, und jetzt richtig passend zum Konzept dieses Franzosen mit seiner anspruchsvollen Schalldämmung zum Innenraum. Subjektiv empfinde ich diese Ruhe als Aufwertung, quasi 1 Klasse hoch zur oberen Mittelklasse. Auch das Musik-hören macht mir jetzt noch mehr Freude. Digital mit hoher Dynamik abgespielte klassische Musik auf der BAB? Jetzt wirklich gut & gerne!
    • Diesel-Verbrauch:
      Kein nennenswerter messbarer Unterschied.
      Aber die Messstrecken waren nicht so lang, dass ich das schon genau bestimmen könnte. Bald darauf bemerkte ich einen erheblichen Unterschied nach meinem Wechsel zu einem Premium-Diesel: auf identischen Überland-Fahr-Strecken eine messbare Verringerung des Verbrauchs! Ich beobachte gespannt die nächsten Ergebnisse meiner Messungen: ob diese für mich überraschende Verbrauchsreduzierung so bleibt, oder ob dieser Vorsprung im Verlauf weiterer Betankungen abnimmt.
      Außerdem fährt der Wagen seitdem mit reduziertem Dieselgeräusch nochmals ruhiger! Mehr davon werde ich in einem anderen Threat schreiben, und bereite auch Fotos der BC-Anzeigen vor.

    Mein vorläufiges Fazit (#664, 5.12.17) bleibt bis auf weiteres so:

    • Reifenbreite 225 ist in jeder Fahrsituation und Verkehrslage der bessere Kompromiss und daher meine Wahl.
    • Seiten-Höhen-Verhältnis 55 bietet mir endlich den vom Tali erwarteten Fahrkomfort, ohne Abstriche von der Fahrsicherheit.
    • Meine 245/40-Superbreiträder bleiben abgebaut und ordentlich aufgebockt in der Garage!
    • Ich fühle mich zunehmend bestätigt in meiner Wahlentscheidung für diesen Ganzjahresreifen, den ersten nach Jahrzehnten mit klassischen Sommer-/Winterreifen. Eine Änderung meiner Meinung halte ich für nicht ausgeschlossen bei Fahren in hochsommerlicher Hitze, und auch nach meiner Hochrechnung der Nutzungsdauer (Abrieb); das würde ich dann ggf. ebenfalls berichten.
    • Meine Fahreindrücke und -empfehlungen beziehen sich auf den direkten Vergleich dieser 2 o.g. Reifen - eine andere Paarung mag auch ein anderes Ergebnis bewirken.


    Reifen 245-40-19 225-55-17 Umfang Profil.jpg WR AUTEC Typ S Skandic 7Jx17H2 Et 40 Brillantsilber Michelin CrossClimatePlus 225-55-R17-101W.jpg -WR-a AUTEC Typ S Skandic 7Jx17H2 Et 40 Brillantsilber Michelin CrossClimatePlus 225-55-R17-101W.jpg WR-c AUTEC Typ S Skandic 7Jx17H2 Et 40 Brillantsilber Michelin CrossClimatePlus 225-55-R17-101W.jpg -WR-b AUTEC Typ S Skandic 7Jx17H2 Et 40 Brillantsilber Michelin CrossClimatePlus 225-55-R17-101W.jpg Michelin CrossClimate+ Erster Schnee 171210.jpg -Schnee-Eisglätte Landstr 171210.jpg Schnee-Eisglätte BAB 171210.jpg

    @Grandtourer: Der Talisman ist:

    • ein nur durchschnittlich langer Mittelklasse-Wagen.
      Z. Bsp. der Opel Insignia ist rd. 10 cm länger.
    • "handlich" beim Fahren, und sogar ganz besonders wendig mit 4-Control.
      Das merkst du nicht nur beim schnellen Fahren-um-die Ecke, sondern auch beim Rangieren auf knappen "engen" Flächen, und da ist er im Vergleich mit konkurrierenden Wagen nahezu unschlagbar.
    • besonders un-übersichtlich nach hinten und nach hinten-seitlich.
      Das bewirkt - nicht nur im Vergleich mit konkurrierenden Wagen - ein besonders hohes Risiko ein Hindernis zu übersehen. Das musst du bei engen und nicht-homogenen ("zerklüfteten") Hindernissen als Eventualität im Kopf behalten, und im Zweifel zuerst mal aussteigen und alles checken.
      Die Parken-Kamera und die rundum-Messung sind darum für mich ein Muss.
      Der Parkassistent funktioniert meistens einwandfrei - aber ich habe auch schon Poller verschiedener Materialien und Metallstangen sowie Steine auf dem Boden erlebt, die er nicht rechtzeitig erkannt hat.
      Manchmal wird er leider mit ca. 1 Sekunde Verzögerung der Anzeige sehr spät "rot", wenn man auch bei wesentlich langsamer als "Schritt"-Rollen kaum noch vor dem Hindernis anhalten kann.
      Und öfter nervt er mich beim sicheren parallelen Vorbeirollen mit >30 cm Abstand mit "rot" + Dauerton.
    • Die meisten Parklücken, in die ein anderer Mittelklassewagen passt, sind auch groß genug für den Tali.
      Das ist meine Erfahrung nach 6 Monaten, nachdem ich viele Male andere Fz. direkt vor mir ausparken ließ. Für mich ist es daher eines der allerletzten Kriterien, ob mein Wagen 4,67 m oder 4,86 m lang ist.

    Warum willst du ihn dir nicht sofort geben lassen? Winterräder brauchst du sowieso.
    Vom Rumstehen wird er nicht besser werden. Und zwischenzeitliche Verschlechterungen wirst du kaum nachweisen können um sie als Mangel mit Erfolg anzumelden.
    Er ist anscheinend bereits vorbereitet für die Übergabe.
    Wenn ich das richtig sehe, dann fehlen ihm darum schon bis jetzt die vom Werk mitgebrachten Schutzmaßnahmen, die eben genau solche Verschlechterungen wegen der Witterung minimieren sollen.
    Auch das lange Stehen mit dem ganzen Gewicht auf derselben Stelle der Reifen kann diese schädigen. Darum werden die Wagen mit übermäßigem Luftdruck zum Händler geliefert. Ist der noch ausreichend hoch? Man kann den Wagen auch aufgebockt stehen lassen, dann ist wenigstens dieses Problem ausgeschlossen.

    Die Handbremse (Parkbremse) hält den Wagen ziemlich stark fest auf seiner Position, und das ist gut so, wenn genau da der Boden abfällt. Persönlich bin ich nicht auf sie angewiesen - aber schaden kann sie auch nicht, und irgendwann und irgendwo könnte auch mir mal eine Unachtsamkeit am Berg passieren...
    Sie wird ab dem Anfahren automatisiert gelöst, also erst im letzten Moment - oder "1 Moment danach". Scheinbar ist diese nach Berühren des Gaspedals in Bruchteilen einer Sekunde ablaufende Reihenfolge von "Löse die Bremse!" zu "Gib Stoff!" in der Motorsteuerung auf "Sicherheit zuerst!" voreingestellt.
    In meinem Wagen hilft es, in diesem Moment das Gaspedal nur zu streicheln - und gut ist´s!
    Anfangs ist auch er manches Mal mit einem kleinen Ruck losgefahren, aber ich habe mich an diese konstruktive Eigenart gewöhnt, und jetzt klappt es gut ohne dass ich darauf noch achten müsste.


    Ich versuche das auch positiv zu sehen. Mal abgesehen davon, dass mein vorheriger Wagen diese Sicherheitseinrichtung noch nicht zur Parkbremse weiterentwickelt hatte, klage ich, wenn überhaupt, viel lieber über die Folgen von "mehr" als "weniger" Drehmoment schon knapp über Leerlaufdrehzahl.

    Mein Freundlicher, der sonst immer gut mit mir kooperiert, versteht auch diese Idee gut, aber will hier nicht mitspielen, "wegen dem Geld": "ist nicht von Talisman - dann bezahlen wir das nicht!" = er bekommt keine Kostenübernahme vom Hersteller.
    Gibt es einen guten Grund, mit dem man ihn (den Hersteller) überzeugen kann?

    Das ist auch meine Ansicht, auf den Punkt gebracht:

    Oder glaubt Ihr der Herr Bloch könnte einen Talisman vom Megane unterscheiden? Renault hat halt am Ende das bekommen, wofür sie bei AMS bezahlt haben. Einen wohlwollenden 6minütigen Teaser für ein Talisman Basismodell.

    Wenn ich bis jetzt noch überlegt hätte, auch selbst diesen "Test" zu anzusehen oder zu lesen, dann habe ich nach deinen wunderbar karikierenden Worten jetzt entschieden: "NEIN! Dafür ist mir meine Zeit zu schade!"


    Das ist ja das Schlimme: Ich mag den meisten - oder jedenfalls immer mehr - Veröffentlichungen nicht mehr ihre Ehrlichkeit unterstellen, sondern irgendwelche geschäftlichen oder jedenfalls persönlichen Interessen Dritter, die mit größter Wahrscheinlichkeit meinen natürlichen Informations-Interessen als Leser/Zuschauer entgegen stehen.


    Ich toleriere (ungern) solchen paradoxen "bezahlten Journalismus", vorausgesetzt, diese pseudo-Journalisten (z. Bsp. Autotester) machen anständigerweise ihr dem Verbraucher entgegen stehendes Geschäftsinteresse kenntlich, im TV z. Bsp. mit "Dauerwerbesendung". Das muss aber ein Tabu bleiben in Informationsmedien, die den Eindruck erwecken wollen, dass sie Verbraucher-Interessen mit ihren Aussagen über die untersuchten Autos bedienen wollen. Dieses Tabu haben mehr als nur paar Leute gebrochen, und damit ihre Geschäfte gemacht (Werbeeinnahmen, Verkaufseinnahmen), und damit ihre Berufsehre verloren. Sie, die in D die sog. "Vierte Gewalt" im Staatswesen repräsentieren, sind mit-verantwortlich dafür, dass echte "Infomationen" zum seltener werdenden Luxus geworden sind.


    Nicht zuletzt aus diesem Grund, dass ich kaum noch einem "Test" (schon gar nicht aus "Gratis"-Quellen im www) vertraue, habe ich ein Forum so wie dieses gesucht, von dem ich mir erhoffe, dass zumindest aufgrund der großen Zahl von Teilnehmern echte, "ehrliche" Informationen über mein Auto zu erwarten sind. Darum ist es mir selbstverständlich, die anderen Teilnehmer ehrlich zu informieren - und andere Informationen als das aussehen zu lassen, was sie sind: meine Meinung.

    Wenn ich einen "Test" von einem Fachjournalisten lese, dann erwarte ich, dass er mir in puncto dieses Themas und dieses Test-Objekts mindestens Einiges voraus hat. Da gibt es keinen Raum zu diskutieren, ob er sich zuerst mal richtig informieren soll bevor er uns was schreibt!
    Ein Handbuch hört inhaltlich da auf, wo die Informationsquellen für einen Profi anfangen. Es ist peinlich & selbst-disqualifizierend, wenn jemand sich als ein "Tester" solche Nachlässigkeiten und Oberflächlichkeiten erlaubt!
    Und von einem Hersteller erwarte ich ebenso nicht, dass er sich aktiv in diesen Testablauf einschaltet, wie ich von einem echten "Tester" nicht erwarte, dass er seine Feststellungen auf den Angaben eines Herstellers aufbaut - das hat mit "Journalismus" nichts mehr zu tun. Das scheint aber des öfteren vorzukommen.


    Speziell "ams" genoss bei mir mal hohes Vertrauen in die Berichte. Aber das war in den 80er und mit Abstrichen noch in den 90er Jahren. Da waren noch paar Auto-Kenner als Tester dabei, quasi mit Benzin im Blut. Ich mag nicht ausschließen, dass sie sich sogar in erster Linie als Auto-Kenner empfanden, und erst in 2. Linie sich als "Journalisten" fühlten. Seitdem, und parallel mit dem Groß-Werden von Flachblättern wie Auto-Bild" & Co. ist aus diesem vormals führenden Magazin eine Bunte-Bilder-Coole-Sprüche-Bude geworden, deren Hochglanz-Artikel und -Fotos mir viel zu nahe beim jeweiligen Hersteller sind.


    Aber ams ebenso wie Auto-Bild werden trotzdem weiter millionenfach gekauft - von den Lesern, die dieses flache Niveau akzeptieren - und immer wieder diese bunten Blätter kaufen!
    So ist es evt. letzten Endes nichts anders als eine ganz winzig kleine Auswirkung eines Zeitgeistes, wenn ein Tester so wie der o.g. Herr Bloch von ams sich traut, mit dilettantisch-recherchierten Infos seine Artikel in einem Massenmedium vor einem Millionen-Puklikum zu veröffentlichen.


    Und wenn in einem seriösen Forum einige Nutzer dann ihre Wortwahl diesem Niveau anpassen, dann gehört das vielleicht auch zu diesem Zeitgeist.


    Es wird Zeit zu beweisen, dass Alle es auch weiterhin besser machen können, die Tester ebenso wie ihre Leser.

    Wer kann schon einen Vergleich "vorher-nachher" berichten: Fächer-Düsen versus 3-Strahl-Düsen.


    Und kann man schon sicher feststellen: die eine braucht bißchen oder viel mehr als die andere?


    Ich fahre bei schlechtem Wetter halb-blind, und überlege mir mangels vernünftiger Nachbesserung durch renaut inzwischen "Notlösungen" ohne den Segen des Herstellers.
    Und im Zweifel, bei Abwägung zwischen Pest und Cholera, steige ich lieber alle paar 100 km einmal kurz aus und fülle den Tank auf, als mehr oder weniger ständig so ein unnötig eingeschränktes Sehfeld auszuhalten.